+ Kamera
+ Dialoge
+ Szenenbild
– Klischeebeladen
Mit Kammerstücken wie diesem schwingt sich die deutsche Komödie in Sphären, die den deutschen Film wieder interessant machen. Bereits “Der Vorname” war gelungene und vor allem tiefergehende Unterhaltung. Zwar bleibt “Das perfekte Geheimnis” eher in seichteren Fahrwassern und widmet sich sämtliche Fremdgehklischees, gepart mit spitzfindigen Dialogen und guten schauspielerischen Leistungen wird dennoch für gute Unterhaltung gesorgt. Gesellschaftskritik an Smartphones, dem Umgang mit pubertiertenden Kindern oder Homosexuellen werden dennoch behandelt. Insgesamt ein gefälliges Kammerstück, dass Hoffnung und Lust auf mehr macht!
8/10 Punkten
+ 3D
+ Animationen
+ Kostüme/Szenenbild
+ Story
– Längen
Der zweite Teil von Maleficent schließt sich mit neuer Story und in gewohnt gutem 3D an den ersten Teil an. Zum besseren Verständnis ist der erste Teil wohl äußerst hilfreich, wenngleich hier eine neue Geschichte aufgemacht wird. Die Zeichnung von Antihelden und moderner Märchen im Gewand einer wirklich beeindruckenden Animation und detailreicher 3D Darstellung, die es locker mit Avatar aufnehmen kann, sorgt für einabwechslungsreiches Kinoerlebnis, das alle Sinne anspricht. Einziger Wermutstropfen sind die aus dem ersten Teil bekannten schnulzigen Längen, die sich der Film durchaus gönnt. Auch das Friede-Freude-Eierkuchen-Ende zieht sich länger als so mancher Abspann. Dennoch ein gelungenes Werk mit ausreichend Action und tollen Schauspielern.
9/10 Punkten
+ Dialoge
+ Szenenbild
+ Kostüme
– keine Spannungsspitze
Mit dem Film zur Serie rückt das ausklingende viktorianische Zeitalter den Prunk der vergangenen Tage noch einmal in Szene. Die tollen Kostüme, Szenenbilder und Kulissen beeindrucken. Gleichwohl transportiert der Film auch die Probleme der Zeit im Jahr 1912. Gespickt mit verschiedenen Handlungssträngen und einigen netten Kniffen fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Die guten Dialoge zeichnen den Film aus. Finesse auf allen Ebenen. Die Serie braucht man nicht zwingend gesehen zu haben, wenngleich die Einordnung der Personen natürlich mit Serienwissen leichter gelingt. Ein stimmiges Kostümdrama, dass gefällig und royal über die Leinwand flimmert.
9/10 Punkten
+ gute Filmtechnik
+ Einblick in eine eigene Welt
+/- Tarantino typische Elemente
– kein guter Handlungsstrang
Es ist ein künstlerischer Film, den Quentin Tatantino in seiner ganz eigenen Manier auf die Leinwand zaubert. So künstlerisch, dass er ohne eine gute zusammenhängende Story daher kommt und vielmehr bruchstückhaft einzelne Happen an technisch guter Filmarbeit präsentiert. Wer Technik und Dialoge mag, der wird hier auf seine Kosten kommen. Wer eine zusammenhängende oder gar schöne Story sucht, der wird maßlos enttäuscht. Den Film zerschneiden und die einzelnen Happen auf der Filmschule präsentieren? Wunderbar. Sich alles im Kino ansehen? Anstrengend. Der Zuschauer taucht zwar in eine andere Welt ein, lebt aber ständig mit der Anspannung und Frage: Was soll das? Damit lässt Tarantino viel Raum für Interpretation, für meinen Geschmack deutlich zu viel. Ansonsten sind natürlich Füße, Gewalteskalation und übertriebene Dialoge mit von der Partie!
3/10 Punkten
Von wegen “oben bleiben” in Stuttgart flüchtet nicht nur der Bahnhof vollkommen zu Recht unter die Erde. Ein Kesselklima, das einen den Atem stocken lässt. Und neben all der schlechten Luft und der riesigen Baustelle lassen sich zugemüllte Straßen mit ökologischen E-Scootern statt mit Dieselautos befahren. Ein Kleinod an Gegensätzen, aber vor allem ein Kleinod für anspruchslose Stadtmenschen:
Die Kieler Woche ist bis weit in den Süden der Republik bekannt. Was weniger bekannt ist, ist die Tatsache, dass Kiel ansonsten nur sehr wenig zu bieten hat. Wer nicht gerade auf Sichtbeton und Grautöne steht, der sollte den Sonntagsausflug besser umdisponieren. Hier ein paar Eindrücke:
Wer Kassel kennt, der meidet die Stadt. Für alle anderen sei hier ein kleiner Einblick gewährt in Deutschland zweit hässlichste Stadt:
+ Story
+ Animation
– Klischees
Der neue Pets Streifen aus dem Hause Illumination Entertainment setzt im Jahr 2019 auf eine Menge Witz und detailgetreuer Animation. Die Welt der Haustiere wird im zweiten Teil noch intensiver beleuchtet und kommt mit einer – für einen Kinder-/Familienfilm – durchaus anspruchsvollen Story daher. Allerdings bedient der Film Klischees wie kein anderer. Während der dickliche Freund noch relativ harmlos als Gemütsmensch daherkommt, sind die Bösewichte Russen. Und auch die Geschichte vom bösen (russischen) Wolf wird erzählt. Und bei allem Klischeewitz fühlt man sich in die Zeit des kalten Krieges zurück versetzt. Wer dieses Gefühl und eine Menge Witz seiner Familie nicht vorenthalten möchte, der sollte definitiv ins Kino gehen.
7/10 Punkten
Der Arztbesuch kann schnell zur lästigen und nervenaufreibenden Sache werden. Der Fortschritt und das 21. Jahrhundert haben noch lange nicht Einzug gehalten in deutsche Wartezimmer. Dabei könnten 6 einfache Änderungen das Leben der Patienten grundlegend verbessern:
Ansonsten: Gute Besserung!
+ Kampfszenen
+ Charaktere
– langatmig
– teilweise unübersichtlich
Mit “Avengers: Endgame” kommt das große Endgame. Marvel hat alles auf Null gesetzt, eigentlich kann man sich das ganze Vorgeplänkel getrost sparen und sich nur diesen Film ansehen. Es begegnen dem Zuschauer sämtliche Charaktere und Storyteile aus dem gesamten Marvel-Universum und das bedeutet, dass es grundsätzlich von Vorteil ist, die einzelnen Filme zu kennen. Der Streifen selbst braucht mal wieder deutlich zu lange, um Fahrt aufzunehmen. Besonders gelungen ist der Endkampf. Der überzeugt nicht nur von den Effekten, sondern auch sonst filmtechnisch auf ganzer Linie und hätte gerne etwas länger ausfallen können.
7/10 Punkten
Liebe Bahn,
dank einer Verspätung habe ich Zeit über Gott und die Welt nachzudenken. Und dann kam bei mir die Frage auf: Wo ist eigentlich Wagen 6 geblieben, der soeben mit dem ICE nach Basel im Bahnhof Fulda hätte einfahren sollen?
Ich habe hierzu verschiedene Theorien:
So liebes Bahnteam, jetzt musst du dich entscheiden.
Liebe Grüße
Bonkos
Die Frau lief gebückt, schien kaum geradeaus gehen zu können. Ihre rechte Hand drückte einen Kühlakku gegen ihre rechte Wange, als sie schwankenden Schrittes den Bahnsteig entlang auf den kleinen Kalli zukam. Kalli fühlte aus Empathie den Schmerz in seinen Weisheitszähnen, obwohl er diese bereits vor Jahren erfolgreich aus seinem Esszimmer verbannt hatte. Seine Gedanken schweiften ab und der kleine Kalli fand sich auf dem Behandlungsstuhl seines Zahnarztes wieder. Neben ihm lagen seine Weisheitszähne, bzw. das, was davon übrig war. “Jetzt heißt es drei Tage lang viel Weizenbier zu trinken”, mahnte sein Zahnarzt, “das kühlt, desinfiziert und nährt!” Als sich der kleine Kalli der Frau näherte, erkannte er, dass es sich bei dem vermeintlichen Kühlakku um ein Smartphone handelte. Anders ließ es sich auch nicht erklären, dass die Dame den Barren ohne mit der Wimper zu zucken in ihrer Handtasche verstaute. Die Gedanken von Kalli entglitten erneut. Es klopft an die Scheibe “Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte… Sie wissen ja, warum wir Sie angehalten haben?”, fragte der Polizist mit strengem Blick. “Wegen der Weisheitszähne”, zischte Kalli. Der Polizist schaute fragend. Und Kalli griff erneut zum Kühlakku und presste ihn sich an die Wange. Lachend winkte ihn der Wachtmeister weiter und wünschte gute Fahrt und Besserung. Kalli grinste – im Rahmen seiner Möglichkeiten – und freute sich, dass er vor Fahrtantritt das Weizenbier noch in den Kaffeebecher umgefüllt hatte.