Am 11. November ist St. Martin und Ihr habt noch keine Laterne? Kein Problem. Ich verrate Euch, wie Ihr schnell und unkompliziert für die richtige Stimmung sorgen könnt. Jetzt heißt es: Zugeschaut – mitgebaut!
Und für Veganer:
Viel Spaß beim Nachbasteln!
Euer
Bonkos
Wenn es einem schlecht geht, muss man sich nur mal eine Stunde an die Reklamationskasse beim Elektromarkt stellen. Dann geht es einem zwar nicht unbedingt besser, aber man merkt, dass man nicht alleine ist…*
*zur Steigerung der Aufmerksamkeit und Unterstreichung der Ernsthaftigkeit der vorangehenden Zeilen wurde dem Post wahllos Smileys beigefügt.
In jungen Jahren macht man sich keine Gedanken über das Sterben. Und so unbesorgt kletterte auch der kleine Kalli auf Bäume, schwingte sich von Ast zu Ast und fürchtete weder Tod noch Teufel. Und wie der kleine Kalli so unbeschwert durch die Äste tobte, da fuhr wie selbstverständlich ein Traktor an ihm vorbei, ein ausgeblutetes Schwein baumelte am Frontlader. Keiner störte sich an dem Anblick, das Schlachten gehörte zum alltäglichen Dorfbild. Die Kinder machten sich einen Spaß daraus, die Blutspur als Schnitzeljagd zum Schlachthaus zu nutzen. Kalli kann sich noch gut an die letzten Zuckungen erinnern, die die Schweine noch lange nach dem Kontakt mit dem Bolzenschussapparat lebendig wirken ließen. Heute kennt Kalli die tierischen Produkte nur noch abgepackt aus der Kühltheke. Mit fein säuberlichen Plastikverpackungen wird der Tod aus dem Lebensalltag ausgeklammert. Die Schlachthäuser in den Ortschaften sind längst verschwunden und Bilder von Schlachtvieh werden in den sozialen Medien verpixelt. Kalli hat mit der Zeit, genau wie seine Mitmenschen, nicht nur den Bezug zu tierischen Lebensmittel, sondern zum Sterben generell, verloren. Und während Kalli gedankenversunken vor dem Hackfleischangebot für 1,49 € / Kilo steht, fängt sein Augenlid plötzlich an unkontrolliert zu zucken, und Kalli muss unweigerlich an das warme Blut denken, dass er als Kind bei seiner letzten Schlachtung so liebevoll umgerührt hatte, um es am Gerinnen zu hindern.
+ Schauspieler
– langeweilige Story
– träge Dialoge
– Filmmusik
“Out of Play” ist ein äußerst träger Film, der mit einer derart ausgenudelten Story daher kommt, dass es schon fast skurril wirkt. Alles schon dagewesen und in wenigen Sekunden erzählt: Mann, Trinker, Basketballteam erfolglos, Team verliert, Trinker wird Trainer, Team wird besser, Team gewinnt, Trainer fliegt, Team gewinnt trotzdem. Auch die Nebengeschichten bieten keinerlei Spannung. Wer Ben Affleck schon immer mal 109 Minuten betrunken erleben wollte, der wird hier fündig. Das Setting und die Stimmung ist übrigens mit einem Arte Arthousefilm vergleichbar: Keine Hintergrundmusik und karge Dialoge. Damit zieht man keine Wurst vom Brot. Mein Tipp: Oskarverdächtig!
3/7 Punkten
+ Szenenbild
+ Schauspieler
+ Kostüme
– Hintergründe bleiben teilweise im Dunkeln
Ein beeindruckendes Schauspiel zaubert “Edison – Ein Leben voller Licht” auf die Kinoleinwand. Waren Dokumentationen einst langweilig, Dokutainment ein Weichspülvorgang, so hebt dieser Film die Darbietung historischer Abläufe auf ein neues Niveau. Schauspielerische Glanzleistungen und Szenenbilder, die einen ebenso fesseln wie der Ideenreichtum von Edison und den Kostümbildnern. Trotz allem Licht in diesem Streifen bleiben einige Hintergründe im Dunkeln und werden leider nicht beleuchtet. Bester Auftritt übrigens: der Hund Napoleon. Cumberbatch-Fans gehen ohnehin rein, alle anderen sollten sich die moderne Historienverfilmung ebenfalls nicht entgehen lassen. Endlich mal wieder ein Film, der – völlig zu recht – besonders auf der Kinoleinwand wirkt.
8/10 Punkten
+ Charme
+ Schauspieler
– Längen
Freunde der französischen Komödie aufgepasst. Mit “Das Beste kommt noch” trifft der Titel gleich doppelt ins Schwarze. Mit einigen halb garen Sprüche, die auf den Zuschauer wirken, als seien sie gerade aus der Feder eines Comedyneulings entsprungen, kommt dieser recht gefällige französische Film daher. Das ernste Thema wird hier in den Charme einer Alters-Verwechslungs-Komödie eingewickelt und den Zuschauern in homöopathischen Dosen serviert. Der Film hat ganz klar seine Längen und die Story wirkt auch bekannt. Umso positiver kommt die schauspielerische Leistung der Darsteller daher, die herrlich unaufgeregt auch laue Witze präsentieren.
6/10 Punkten
Ob gekauft oder selbst gebastelt, im Frühjahr suchen Bienen und andere Insekten geeignete Brutstätten. Besonders die Wildbienen gilt es zu unterstützen. Da bieten Insektenhotels zumeist geeignete Maßnahmen, um ein klein wenig Hilfestellung zu geben.
Hier bieten sich insbesondere kleine Bambusröhrchen und Bohrungen in Holz an. Wichtig ist, dass man gut abgelagertes Holz nimmt und die Löcher nicht zu dicht gebohrt werden, damit keine Risse entstehen.
Der richtige Standort ist sonnig, warm und trocken. Das verhindert vor allem Schimmelbildung und Pilzbefall. Das Insektenhotel sollte nicht verstellt werden und kann zusätzlich gegen Witterung (durch ein Dach) und Räuber (z. B. mit Draht) geschützt werden.
Das kann ganz unterschiedlich ausfallen. Hier sind es z. B. überwiegend rote Mauerbienen (Insekt des Jahres 2019) und gehörnte Mauerbienen, die es sich gemütlich gemacht haben. Aber auch Hummelarten und Wespen können es sich bequem machen.
Wie in einem normalen Hotel gibt es Tagesgäste, die nur über Nacht bleiben, andere hingegen machen es Udo Lindenberg gleich und quartieren sich bzw. ihre Nachkommen dauerhaft ein.
Die solitär lebenden Mauerbienen bilden keinen Staat. Ein Weibchen trägt Pollen in die Röhre ein, vermengt es zu Honig und legt eine Larve ab, danach wird die Brutkammer mit Lehm und Erde verdeckelt und es folgt die nächste Kammer. Bis zu sieben solcher Kammern werden angelegt, die letzte bleibt leer, bevor die Röhre abschließend verschlossen wird. Die leere Kammer soll Fressfeinde vom Plündern abhalten.
Der Verschluss der Kammer sieht durchaus unterschiedlich aus. Farblich unterscheidet er sich durch das verwendete Material (z. B. Lehm). Aber auch die Gestaltung ist unterschiedlich. So können beispielsweise kleine Steinchen und andere Materialien wie Holzfasern verbaut sein. Auch die verschiedenen Arten nutzen ganz eigene Verschlusstechniken.
Insbesondere Vögel hacken gerne die Brutstätten auf. Ansonsten sind Schimmel, Parasiten und Pilzbefall zumeist der Grund dafür, dass die Brut nicht durchkommt. Die Larven entwickeln sich im Laufe des Sommers und verpuppen sich im Herbst. Im Frühjahr bahnen sie sich dann den Weg in die Freiheit und das Spiel beginnt von vorne. Mauerbienen fliegen von Ende März bis in den Juni hinein. Aber auch im Spätsommer ist teilweise noch reger Betrieb im Insektenhotel.
Die Weibchen fliegen zumeist nur wenige Wochen, sind gut zu beobachten und nicht aggressiv. Der vorhandene Stachel ist für Menschen wohl nicht gefährlich, die Tiere meiden aber die Konfrontation. Fühlen sie sich bedroht, fiepen bzw. summen sie sehr hell und laut aufgeregt. Immer wieder umschwirren Männchen das Insektenhotel auf der Suche nach Partnerinnen. Nach der Paarung ist es mit der Zweisamkeit allerdings vorbei und jeder geht wieder seiner Wege.
Die Mauerbienen sammeln den Pollen an ihrem Bauch ein, zählen also zu den Bauchsammlern. Den leuchtend gelben Hinterleib kann man dann gut erkennen. In der Brutkammer wird der Pollen dann ausgestrichen und der Vorrat für die Nachkommen angelegt. Für weibliche Nachkommen wird die Brutkammer reicher bevorratet, bei männlichen ist das Nahrungsangebot etwas reduzierter. Den Größenunterschied zwischen den Männchen und Weibchen kann man gut erkennen.
Das Futter kann bis zu 1,5 km herangetragen werden. In der Regel wird aber im näheren Umkreis, wenn auch nicht immer direkt am Nest gesammelt. Je weiter geflogen wird, desto länger ist das Nest unbewacht und desto häufiger kommt es zu Parasitenbefall. Auch der Verschleiß nimmt zu. Ältere Mauerbienen kann man sehr gut an den ausgefranzten Flügelenden erkennen.
Die Tiere lassen sich recht gut beobachten und sind friedlich. Nur untereinander kann es zu Rangeleien und Streitereien kommen.
Ein Wermutstropfen aber bleibt: Bei den meisten Bewohnern, wie beispielsweise den roten Mauerbienen, handelt es sich nicht um gefährdete Arten.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest! Möge die österliche Botschaft uns Hoffnung geben, dass wir uns bald wieder in den Kinosälen und auf den Landstraßen der Republik begegnen können. Bis dahin nehmt mit dem kleinen Kalli Vorlieb und bleibt gesund!
Euer
Bonkos
Die aktuelle Lage ist ernst! Die Verbreitung ist beängstigend und man kann kaum etwas dagegen unternehmen. Wir sind hilflos und haben Angst. Besonders unsere Eltern sind davon betroffen; die Rede ist von gefährlichen Kettenbriefen. Zugegeben, die Erscheinungsform hat sich im Laufe der Jahre verändert, doch die Auswirkungen sind immer noch beachtlich.
Ob aus Bosheit, um anderen Zeit und Nerven zu rauben, ob aus Langeweile oder aber einfach nur so; Kettenbriefe bauen unterschwellig sozialen Druck auf. Perfide!
Seit Jahren fährt nun schon der weiße VW-Bus mit dem bösen Mann durchs Internet, der Kinder anspricht. Serverkapazitäten werden für infantile Mogelrechenaufgaben verschwendet und irgendwelche Leute, die es nicht in Trash-TV-Formate geschafft haben, freuen sich über Nominierungen.
Doch mit alle dem kann ab sofort Schluss sein. Denn wenn wir jetzt alle zusammenhalten, können wir die Kette unterbrechen! In anderen Lebenslagen haben wir es bereits kapiert, wie wichtig es ist, Infektionsketten zu unterbrechen, jetzt sind die nervigen Kettenbriefe dran.
Was man dafür tun muss? Nichts! Einfach nichts. Nur so können wir Mailserver, Messenger-Dienste und soziale Medien von diesem Quatsch befreien, der nicht nur unnötig Energie und Zeit kostet, sondern die Menschenheit von produktiven Aufgaben und sinnvollem Austausch abhält.
Und wer sich durch das Weiterleiten wirklich ein kleines Stückchen Glück erhofft, der spende doch lieber heimlich still und leise im Alltag dem Nächsten einfach mal ein kleines Lächeln!
Der kleine Kalli freut sich wie ein kleines Kind auf das nahende Osterfest. Das liegt zum einen daran, dass er klein ist, zum anderen daran, dass er eben noch ein Kind ist – zumindest im Geiste. Wie alle Männer wird auch der kleine Kalli nie erwachsen. Und so begibt er sich, nach alter Väter Sitte, zu Ostern auf Eiersuche. Schon sein Großvater hatte bis zum Schluss, also bis zu seinem Tod, die bunten Hennenlegeerzeugnisse gesucht. Und die Großmutter sagte noch an seinem offenen Grab: “Das Ei haste Dir aber selbst gelegt!” Zugegeben die Eiersuche wurde mit zunehmendem Alter nicht einfacher, aber durchaus spannender. Das mag an der fortschreitenden Demenz gelegen haben, aber auch an der Schusseligkeit. Während die Demenz dafür sorgte, dass 3 Eier für stundenlanges Suchvergnügen vollkommen ausreichten, da die gefundenen Eier immer wieder erneut versteckt werden konnten, verhinderte die Schusseligkeit, dass dieser Effekt ein kostengünstiges Ostervergnügen bescherte. So trat der Großpapa immer häufiger auf Eier drauf oder versteckte die Eier selbst noch besser als die Oma. Nicht selten fand Kalli zu Weihnachten ein Osterei an Stelle des Jesukindes in der Krippe liegen. Doch die Freude an der Suche und das Strahlen in den Augen hatte der Großvater nie verloren. Und wie die Eierfarbe so hat dieses kleine Alltagsglück wohl auf den kleinen Kalli abgefärbt.
Darf man nun in Bayern auf einer Parkbank sitzen und Bücher lesen und Eis essen, oder nicht? – Eine Chronik der Ereignisse.
Am Anfang steht eine Verordnung, die das Verlassen der Wohnung nur beim vorliegen triftiger Gründe gestattet. Diese Gründe sind in der Verordnung exemplarisch aufgezählt. Unter anderem heißt es:
“Sport und Bewegung an der frischen Luft, allerdings ausschließlich alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstandes und ohne jede sonstige Gruppenbildung”
https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayIfSMV/true Verordnung vom 27.3.2020
Die große und spannende Frage war also: Ist das Lesen eines Buches und Verweilen auf der Parkbank als triftiger Grund anzusehen? Die Frage stellten sich nicht nur Bürger und Polizei, sondern wohl auch das Staatsministerium des Inneren. Letzteres ging dazu über die offenen Fragen auf seiner Webseite in einem FAQ-Bereich zu klären. Dort hieß es sodann:
Und weiter:
Einige Bürger hatten wohl ihre eigene Auffassung von triftigen Gründen oder aber die tolle Webseite des STMI nicht gelesen. Jedenfalls haben viele das Wetter genutzt und sich auf eine Parkbank gesetzt. Zum Lesen und Verweilen.
Auftritt Polizei. Die wiederum hatten offenbar die Webseite gelesen und gingen nunmehr dazu über Anzeigen aufzuschreiben. Einige Bürger fragten sogar bei der Polizei nach:
Die wohl aufkommende Empörung der Bürger und die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Sichtweise und die Verärgerung über die Anzeigen bewegten den Innenminister Herrmann sodann wohl zu einer Stellungnahme zu dem Thema. Darin heißt es:
“Es spricht daher überhaupt nichts dagegen, wenn sich jemand im Rahmen seines Spaziergangs allein, mit der Familie oder sonstigen Angehörigen seines Hausstandes zwischendurch auf eine Parkbank in die Sonne setzt”
Herrmann, 8.4.2020, https://www.stmi.bayern.de/med/pressemitteilungen/pressearchiv/2020/115/index.php
Und weiter heißt es:
“Es spielt für das Infektionsrisiko auch keinerlei Rolle, ob jemand dabei ein Buch oder eine Zeitung liest oder etwa ein Eis isst”, machte Herrmann deutlich. Dasselbe gelte für ein Sonnenbad im Park oder auf einer Wiese.”
Herrmann, 8.4.2020, https://www.stmi.bayern.de/med/pressemitteilungen/pressearchiv/2020/115/index.php
Vielleicht sprechen ja die auf der eigenen Webseite veröffentlichten Antworten dem entgegen? Wir erinnern uns. Und werfen einen neuerlichen Blick auf die Webseite des STMI.
Doch die FAQ hat man inzwischen heimlich still und leise abgeändert. Nunmehr liest man dort nur noch Folgendes:
So “selbstverständlich” wie nunmehr beschrieben, schien das vor nicht allzu langer Zeit noch nicht einmal für das STMI selbst zu sein.
Damit wäre das Thema jedenfalls geklärt. Viel Spaß beim Sonnenbad auf der Parkbank und bleibt gesund!
Mit gebührendem Abstand
Euer Bonkos
+ Charakterzeichnung
+ gute Story
+ Schauspieler
– Kamera
– teilweise Längen
Mit “Der Fall Richard Jewell” kommt ein spannender und auffällig anderer Film in die Kinos, der sich sowohl in Sachen Story als auch in der Charakterzeichnung von gewöhnlichen Hollywood-Produktionen unterscheidet. Der Zuschauer wird in eine Welt des Auf und Abs gezogen und erhält durch die wackelige Kameraführung tiefe Einblicke in die besonderen Lebenswelten der Akteure. Keine leichte Kost und dennoch ein erfrischend neues Format, dass derzeit Einzug hält in die Kinosäle. Keine Frage, hier ist Clint Eastwood ein wirklich toller Film gelungen.
8/10 Punkten