Ob gekauft oder selbst gebastelt, im Frühjahr suchen Bienen und andere Insekten geeignete Brutstätten. Besonders die Wildbienen gilt es zu unterstützen. Da bieten Insektenhotels zumeist geeignete Maßnahmen, um ein klein wenig Hilfestellung zu geben.
Hier bieten sich insbesondere kleine Bambusröhrchen und Bohrungen in Holz an. Wichtig ist, dass man gut abgelagertes Holz nimmt und die Löcher nicht zu dicht gebohrt werden, damit keine Risse entstehen.
Der richtige Standort ist sonnig, warm und trocken. Das verhindert vor allem Schimmelbildung und Pilzbefall. Das Insektenhotel sollte nicht verstellt werden und kann zusätzlich gegen Witterung (durch ein Dach) und Räuber (z. B. mit Draht) geschützt werden.
Das kann ganz unterschiedlich ausfallen. Hier sind es z. B. überwiegend rote Mauerbienen (Insekt des Jahres 2019) und gehörnte Mauerbienen, die es sich gemütlich gemacht haben. Aber auch Hummelarten und Wespen können es sich bequem machen.
Wie in einem normalen Hotel gibt es Tagesgäste, die nur über Nacht bleiben, andere hingegen machen es Udo Lindenberg gleich und quartieren sich bzw. ihre Nachkommen dauerhaft ein.
Die solitär lebenden Mauerbienen bilden keinen Staat. Ein Weibchen trägt Pollen in die Röhre ein, vermengt es zu Honig und legt eine Larve ab, danach wird die Brutkammer mit Lehm und Erde verdeckelt und es folgt die nächste Kammer. Bis zu sieben solcher Kammern werden angelegt, die letzte bleibt leer, bevor die Röhre abschließend verschlossen wird. Die leere Kammer soll Fressfeinde vom Plündern abhalten.
Der Verschluss der Kammer sieht durchaus unterschiedlich aus. Farblich unterscheidet er sich durch das verwendete Material (z. B. Lehm). Aber auch die Gestaltung ist unterschiedlich. So können beispielsweise kleine Steinchen und andere Materialien wie Holzfasern verbaut sein. Auch die verschiedenen Arten nutzen ganz eigene Verschlusstechniken.
Insbesondere Vögel hacken gerne die Brutstätten auf. Ansonsten sind Schimmel, Parasiten und Pilzbefall zumeist der Grund dafür, dass die Brut nicht durchkommt. Die Larven entwickeln sich im Laufe des Sommers und verpuppen sich im Herbst. Im Frühjahr bahnen sie sich dann den Weg in die Freiheit und das Spiel beginnt von vorne. Mauerbienen fliegen von Ende März bis in den Juni hinein. Aber auch im Spätsommer ist teilweise noch reger Betrieb im Insektenhotel.
Die Weibchen fliegen zumeist nur wenige Wochen, sind gut zu beobachten und nicht aggressiv. Der vorhandene Stachel ist für Menschen wohl nicht gefährlich, die Tiere meiden aber die Konfrontation. Fühlen sie sich bedroht, fiepen bzw. summen sie sehr hell und laut aufgeregt. Immer wieder umschwirren Männchen das Insektenhotel auf der Suche nach Partnerinnen. Nach der Paarung ist es mit der Zweisamkeit allerdings vorbei und jeder geht wieder seiner Wege.
Die Mauerbienen sammeln den Pollen an ihrem Bauch ein, zählen also zu den Bauchsammlern. Den leuchtend gelben Hinterleib kann man dann gut erkennen. In der Brutkammer wird der Pollen dann ausgestrichen und der Vorrat für die Nachkommen angelegt. Für weibliche Nachkommen wird die Brutkammer reicher bevorratet, bei männlichen ist das Nahrungsangebot etwas reduzierter. Den Größenunterschied zwischen den Männchen und Weibchen kann man gut erkennen.
Das Futter kann bis zu 1,5 km herangetragen werden. In der Regel wird aber im näheren Umkreis, wenn auch nicht immer direkt am Nest gesammelt. Je weiter geflogen wird, desto länger ist das Nest unbewacht und desto häufiger kommt es zu Parasitenbefall. Auch der Verschleiß nimmt zu. Ältere Mauerbienen kann man sehr gut an den ausgefranzten Flügelenden erkennen.
Die Tiere lassen sich recht gut beobachten und sind friedlich. Nur untereinander kann es zu Rangeleien und Streitereien kommen.
Ein Wermutstropfen aber bleibt: Bei den meisten Bewohnern, wie beispielsweise den roten Mauerbienen, handelt es sich nicht um gefährdete Arten.