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(25) Der kleine Kalli – und die Frauen

Grundsätzlich ging der kleine Kalli davon aus, dass es in seinem Leben nur eine einzige Frau geben könnte. Doch dass bald schon noch weitere Personen weiblichen Geschlechts neben seine Mutter treten würden, das hätte der kleine Kalli nicht gedacht. Sabine, Christina, Julia und Svenja waren als große Sandkastenlieben erst der Beginn. Es folgten Karen, Elisabeth und Theresa. Die Liste könnte Kalli noch endlos fortführen, doch bei all den vielen Namen kann die richtige Reihenfolge nicht gewahrt bleiben. Und ob nach Anna die große Liebe Nadja oder Veronika folgte, das macht nun auch keinen Unterschied. Der kleine Kalli hatte an so viele Damen sein Herz verloren, dass es schon einer gut geschulten Spürhundestaffel bedarft hätte, es wieder zu finden. Obwohl die Frauen so unzählig waren, dass er bereits in der Grundschule mehr Angebetete hatte als es der ihm bekannte Zahlenraum (10) zulies, ist es doch verwunderlich, dass er niemals eine feste Freundin hatte. Vielleicht lag es an seiner zurückgezogenen und introvertierten Art, vielleicht war es seine Mutter, die Kalli als Jugendlicher bis in die Disko folgte. Auch wenn es sich im Nachhinein nicht mehr feststellen lässt, weshalb es mit den Frauen und Kalli nie so richtig funktioniert hat, so könnte Kalli am Ende doch noch die große Liebe finden. Ein erster Schritt in diese Richtung ist jedenfalls gemacht, denn seine Mutter hat ihn neulich bei Elite-Partner.de angemeldet. Es lebe die Liebe!

Bonkos’ kurze Filmkritik zu “Honig im Kopf”:

+ überzeugender Hallervorden
+ Sensibilisierung für das Thema Demenz
– langatmig
– teilweise überladen

Trotz aller guten Ansätze, dieser Film kann nicht leugnen, dass er ein Schweigerfilm ist. Angefangen bei schwülstigen Szenen über typisch deutsche Kömödienelemente bietet dieser Film alles, was zu einem Schweigerstreifen gehört, inklusive nuschelnder Familienmitglieder in der Hauptrolle. Beispiel gefällig: Die Protagonisten heißen Tilda und Armandus anstatt Anna und Herbert. Und auch der Preis für die schwächste Schauspielleistung geht an Herrn Schweiger, wobei er in puncto Nuscheln von seiner Tochter Emma übertroffen wird. Ein Film mit Höhen und Tiefen. Neben lustigen und gut gezeichneten Momenten, zieht sich der Plot stellenweise wie Kaugummi. Die Story hätte noch deutlicher herausgearbeitet werden können und auf die ein oder andere Rückblende sowie Handlungserklärung hätte man auch besser verzichtet. Aber der Film hat auch seine guten Seiten. Ein überragender Hallervorden spielt äußerst authentisch und hingebungsvoll einen Dementen Opa und lässt den Zuschauer mitfühlen und mitachen. Ein erstaunlich gelungener Ansatz, das Thema Demenz zu thematisieren und in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Auch wenn Räumlichkeiten, Züge, Altenheim und Familienfeste eindeutig der Vorstellung eines Herrn Schweigers entsprungen sind und mit dem realen Leben der meisten Menschen nichts gemein haben dürfte, so gelingt es dem Film dennoch, zumindest ansatzweise, sowohl die Probleme als auch die schönen Seiten der Demenzerkrankten aufzuzeigen.
Dank Hallervordens herausragender Leistung
5/10 Punkte

Bonkos’ kurze Filmkritik zu “Wild Card”:

+ Kamera
+ Kampfszenen
– Story

Um es gleich vorweg zu nehmen, ein Film, an dem sich die Geister scheiden. Auf der einen Seite stehen Kampfszenen wie sie einem Bilderbuch entsprungen sind, auf der anderen Seite steht, ja steht vielmehr nicht, eine nicht vorhandene Story. Tolle Kameraeinstellungen ohne Wackelbilder und hektische Schnitte demonstrieren eindrucksvoll, dass Kino auch im Jahr 2015 keine Kopfschmerzen erzeugen muss. Jason Statham spielt überzeugend und wertet den Streifen mit guten Sprüchen auf. Auch wenn man Statham mag, so ist die ausführliche Charakterzeichnung am Ende ohne Mehrwert. Die brillianten Kampfszenen kommen daher leider etwas zu knapp weg. Gerne hätte man noch gesehen, wen der Protagonist mit dem Fischmesser noch ausgenommen hätte. Dennoch setzt der Film einen Kontrapunkt und fällt eigentlich nur in einem, leider nicht zu unterschätzenden Punkt durch: der Story.
Insgesamt
6/10 Punkte

Bonkos’ Haushaltstipp (Teil II):

Wenn man auch in der Toilette mit etwas Grün für ein schönes Ambiente sorgen möchte, empfehlen sich Schwimmpflanzen.

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(24) Der kleine Kalli – und der Messebesuch

Sonntag, das hatte sich der kleine Kalli fest vorgenommen, Sonntag geht es zur Messe. Was für die Damenwelt das Werbeprospekt “Glamour” ist, das ist für die Herren der Schöpfung ein Messebesuch. Bezahlen für Werbung. Ein perfides Machwerk der Marketingwelt. Doch der kleine Kalli liebt die Billigwerbegeschenke, die bunten Taschen und nicht zuletzt die Kataloge ohne Preisauszeichnung, die allesamt auf Messen nicht fehlen dürfen. So fährt Kalli erwartungsvoll auf die Messe “Bauen und Wohnen”, die ja zu einer der größten in ganz XY zählt und neben namhaften Herstellern auch kleinere innovative Startups bietet. Bei solch tollen Angeboten ist der Eintrittspreis von 15 € pro Nase schnell vergessen. Kaum ist das Startgeld entrichtet, geht es rein in das Getümmel. Weil Platz auf Messen Mangelware ist, helfen sich die Aussteller mit allerhand Ideen in Sachen Standbau. Ähnlich wie bei Wolkenkratzern gilt es in die Höhe zu bauen und auf diese Weise die Werbefläche zu vergrößern. Kalli ist besonders an Kugelschreibern und Gummibärchen interessiert, die gibt es aber nur nach halbstündigen Beratungsgesprächen und auch nur gegen Aufforderung. Ansonsten kann sich der kleine Kalli vor Kontaktkarten, Flyern und Hochglanzbroschüren nicht mehr retten. Nach zwei Stunden tuen ihm die Füße weh und der Magen signalisiert, dass es nunmehr an der Zeit ist, sich an die vollkommen überteuerten Versorgungsstände zu begeben. Bei der Gelegenheit wird der Lageplan betrachtet und erstmals überlegt, was man denn gerne sehen möchte. Der kleine Kalli entscheidet sich für Halle 8. Die darf nicht fehlen. Nach gefühlten 100 km Wegstrecke erreicht Kalli sein Ziel. Halle 8. Den Aussteller den er sucht, findet er leider nicht und so begibt sich Kalli genervt und müde in Richtung Ausgang. Auf dem Weg nach Hause schaut sich Kalli den Messe-Plan an, um festzustellen, welche Stände er viel lieber gesehen hätte. Und so nimmt Kalli neben 12 kg Anfeuerhilfen auch die Erkenntnis mit, dass es nächsten Sonntag besser wieder in die katholische Messe geht.

Bonkos’ Haushaltstipp (Teil I):

Die korrekte Entsorgung von Joghurtbechern:
1. Deckel vom Becher entfernen
2. Becher nicht ausspülen
3. Becher nicht ineinanderstapeln

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Bonkos’ Tipp des Tages:

Nach der Halbzeitpause von der Gegentribüne filmen, dann fällt das lästige Umdenken weg.

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Bonkos’ Lyrikecke:

Zum Faschingszug geh ich als Pegidist,
weil ein Rollenwechsel wichtig ist.
Mit Deutschlandfahne und Lügenpresse-Rufe,
bring ich den Frohsinn auf die nächste Stufe.
Und damit es richtig Freude bereitet,
werde ich von der Polizei begleitet.
Mit Kamelllen und mit Obstlerbrand
rette ich das Abendland.
Und diese ganzen Scheichkostüme,
wirken auf mich wie Ungetüme.
Bei der Stärkung am nächsten Dönerstand
gibt mir ein Sarotti-Mohr die Hand.
Und in dem ganzen bunten Treiben
kann man die Nationalitäten nicht mehr unterscheiden.
Wohin mit dem gespielten Fremdenhass
mal ehrlich, so macht das keinen Spaß.
Am Abend sehe ich dann ein,
niemand braucht pegida sein.
Die Welt ist bunt und voller Jecke
Bekloppte gibt’s an jeder Ecke!

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Bonkos’ Bild des Tages:

Der Zahn der Zeit.                                                   Foto: Trapp

Der Zahn der Zeit. Foto: Trapp

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(23) Der kleine Kalli – Ruhe in Frieden

Wer Kalli kennt, der weiß, dass er großen Wert auf eine gute Nachbarschaft legt. Doch seit in der Wohnung über ihm die Studentin Johanna eingezogen ist, ist es mit der Nachtruhe vorbei. Johanna scheint so ganz eigene Gewohnheiten zu pflegen, die denen Kallis vollkommen entgegenstehen. Um ca. 23 Uhr beginnt die Waschmaschine ihren Dienst aufzunehmen, um 1 Uhr morgens wird Staub gesaugt und um 4 Uhr in der Früh hält sich die Dame mit Sprungseilübungen fit. An Schlaf ist für Kalli seit Wochen nicht zu denken. Doch was tun? Der kleine Kalli ist einfach nicht der Typ dafür, an die Tür zu klopfen und auf den Putz zu hauen. Seit ein paar Tagen verfolgt er deshalb einen Plan: Er kopiert die Verhaltensweise von Johanna. Hört sie laut Musik, so dreht auch Kalli voll auf. Hüpft Sie, so hüpft auch er. Und es dauerte keine drei Tage, da stand Frau Müller, die die Wohnung unter Kalli bewohnt, nachts um 3 Uhr vor seiner Wohnung. “Mensch Kalli,” giftete die rüstige Rentnerin ihn an, “wollen Sie das Haus abreißen? Das ist ja ein Krach!” “Da haben Sie Recht, Frau Müller,” entgegnete der kleine Kalli “ich kann seit Tagen kein Auge mehr zumachen. Aber das man die Dame über mir selbst bei Ihnen hört, das ist schon erstaunlich.” “Über Ihnen?” “Ja. Diese neu eingezogene Studentin, die scheint nachts zu leben.” Frau Müller entschuldigte sich bei Kalli und stampfte schnaufend die Treppenstufen hoch zu Johanna. Die räumte zugleich ein, dass die beschriebenen Geräusche aus ihrer Wohnung kommen müssen und gelobte Besserung. “Es gibt doch nicht’s über einer guten Nachbarschaft” dachte sich Kalli, “man darf sich nur nicht unbeliebt machen.”

(22) Der kleine Kalli – in der FBI-Kontrolle

Hätte Silvia ihn nicht gefragt, hätte sich die Frage gar nicht gestellt. Als Kind war alles viel einfacher, da hieß es Cowboy oder Indianer. Da war die Welt noch eingeteilt in Gut und Böse. Doch heute ist alles in Graustufen gehalten. Und so schwebt auch über der Wahl des passenden Faschingkostüms ein großes graues Fragezeichen. Silvia hat Karten für die große Prunksitzung besorgt und Kalli steht nun in der Faschingabteilung des örtlichen Modegeschäfts und schaut sich Bauarbeiter-, Polizisten- und Rockerkostüme an. Dabei halten die meisten Nähte der völlig überteuerten Chinawaren nicht einmal den kritischen Blicken stand. Kalli erinnert sich, dass er zuhause noch ein Scheichkostüm liegen hat, dass er einst bei einem Marokkourlaub von Achmed, seines Zeichens Textilienhändler, Großvisionär, Touristenguide und Freund, zu einem, wie ihm Achmed versicherte Freundschaftspreis erstanden hatte. Die Frage der Verkleidung war damit geklärt. Kalli schlüpfte am Abend der Prunksitzung in das arabische Outfit, band sich den Turban um den Kopf und machte sich zusammen mit Silvia in Richtung Frohsinn. Doch das Lachen blieb dem kleinen Kalli bereits im Foyer im Halse stecken. Als er seine Jacke an der Garderobe abgegeben hatte und bedächtig zur Einlasskontrolle schritt, überkam ihn ein mulmiges Gefühl. Er näherte sich der Ticketkontrolle in Turban, arabischer Kleidung und Vollbart im Gesicht. Dies Karten überprüften dieses Jahr treffender Weise als FBI-Beamte verkleidete (?) Männer, die ansonsten wohl im örtlichen Fitnessstudio leben und den neuen Fusion-Head-Body-Rasierer eines namhaften Rasiererherstellers für lieb gewonnen hatten. Mit einem Gequälten “Helau” quetschte sich der kleine Kalli an den vollausgerüsteten FBI-Männern vorbei und war heilfroh, als er im Sitzungssaal noch weitere Scheichs erblickte. Dann setzte sich der kleine Kalli und bestellte bei der indischen Bedienung ein gepflegtes Weizenbier. Und während der kleine Kalli-Scheich so genüsslich an seinem Bier schlürfte, da dachte er bei sich, dass man sich viel zu selten in die Rolle andere Menschen schlüpft.

Bonkos’ Bild des Tages:

Aquariumsbrand                                                      Foto: Bonkos

Aquariumsbrand Foto: Bonkos

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