+ gute schauspielerische Leistung
+ sehr gute Kamera
+ Story
– teilweise überdreht
Mit “Der Vorname” kommt ein Kammerstück auf die Kinoleinwände der Nation, das seines Gleichen sucht. Die Story legt den Finger auf Fragen, die den Nerv unserer Gesellschaft treffen. Ein wunderbar aufwühlendes Stück, dass kein noch so heißes Eisen auslässt. Sämtliche gesellschaftlichen Problemfelder werden beackert und dabei herrlich grotesk rübergebracht. Die vielen Anspielungen würzen die kurzweilige Darbietung und überdecken, wenn er denn aufkommt, den Geschmack der Übertreibung. Ganz klar handelt es sich bei “Der Vorname” um einen Diamanten der deutschen Kinogeschichte, der im Stile von “Der Gott des Gemetzels” brilliert.
10/10 Punkten
+ gute Effekte
+ gutes 3D
+ solider Erzählstrang
+ nette Ideen
– teilweise seicht
Für einen Hai-Trash-Film bietet MEG jede Menge Unterhaltung, Abwechslung und vor allem Story. Gewürzt mit flotten Sprüchen und Jason Statham wird dem Zuschauer gute Unterhaltung geboten. Verglichen mit anderen Hau-Filmen kommt dieser verhältnismäßig realistisch daher. Dabei überzeugt auch das 3D und der Film lässt mit seinen Effekten zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Nur hier und da nähert sich die Erzählung dem Ufer und verdeutlicht, dass es sich um eine seichte Form der Unterhaltung handelt.
8/10 Punkten
+ Charaktere
+ Story
– Längen
– Effekte
Ein deutscher Film, der fast gelungen wäre. Der Film ist eine Mischung aus Rosamunde Pilcher, Immer die Radfahrer und einem x-beliebigen Heimatfilm, wobei es eher eine Deutschlandreise ist. Vielleicht stammt die Idee auch aus der Sendereihe “Deutschland von oben”. Die Umsetzung ist jedenfalls – wenn man von den schlechten Effekten – einmal absieht, ganz gut gelungen. Gefallen haben insbesondere die Charakterzeichnung und die verschiedenen Schauplätze. Die Schauspieler machen auch eine solide Figur und bieten tolle Einblicke in außergewöhnliche Lebenswelten fernab des Otto-Normalos. Da ist es dann auch egal, wenn man vom Ruhrgebiet über Sylt nach Brandenburg fliegt, um an den Nordpol zu gelangen. Und nicht nur die Reise zieht sich. Ein Sonntagnachmittagsfilm für regnerische Zeiten. In der Reihe deutscher Filme könnte man aber auch sagen: Besser wird’s nicht!
6/10 Punkten
+ Story
+ “realistische” Action
+ typische Merkmale
– etwas lang
Eines muss man diesem Streifen lassen; es ist ein durchweg gelungener Film. Die Mischung aus bekannten Elementen, schöner Wendungen und einer gesunden Portion realistischer Action. Besonders die Inszenierung der Actionszenen überzeugt sowohl von der eingesetzten Technik als auch von der Darstellung selbst. Natürlich ist auch in diesem Teil nicht alles realistisch, aber der Zuschauer hat seine Freude daran, dass auf allzu große Übertreibungen – die inzwischen ja üblich sind – verzichtet wurde. Die bekannten Elemente und hier und da ein flotter Spruch sorgen für gute Grundstimmung und grenzen das Spektakel von Bond-Streifen ab. Die Schlussszene mit dem Helikopter ist für meinen Geschmack ein bisschen überzogen, die Story kommt aber solide daher.
8/10 Punkten
+ bewegende Darstellung
+ viel Originalmaterial
– wenig Hintergründe
Wer sich das Leid und die Hoffnung der Welt und Menschheit einmal in geballter Wucht vor Augen führen möchte, der sollte Taschentücher einpacken und in diesen Film gehen. Durch die Mischung aus originalem Filmmaterial sowie einem aktuellen Interview finden bewegte und bewegende Bilder und bewegende Worte zusammen. Der Film ist ein kurzer aber dennoch umfassender Abriss über die Programmatik von Papst Franziskus und keinesfalls nur für Katholiken interessant. Das ist vielleicht eine der erstaunlichsten Erkenntnisse, die man aus dem Film gewinnen kann: Die Schöpfung geht und alle an. Ein kleines bisschen fehlen die tiefergreifenden Einblicke in Hintergründe und das Leben des Papstes. Der Einstieg in die doch schweren Themen ist etwas träge, sodass der Dokumentarfilm eine Weile braucht, um vollends seine Wirkung zu entfalten. Auch die Blenden zum historischen Franziskus wirken zuweilen etwas aufgesetzt und gezwungen, sind dennoch gut gemacht und inhaltlich passend. Ein Film, der nicht nur im Religionsunterricht Pflichtlektüre werden sollte.
8/10 Punkten
+ gute Ideen
+ Kameraführung
+ charmante Umsetzung
– Effekte
Mit “Jurassic World: Das gefallene Königreich” ist den Machern eine Neuauflage der Jurassic Par/World Filme gelungen, die interessante neue Elemente bereit hält und den Zuschauer ganz bequem über zwei Stunden unterhält. Die ansonsten immer gleiche Story erfährt in dem Aktuellen Teil witzige, spannende und vor allem ideenreiche Neuerungen. Dabei hat man das Gefühl in einem angenehmen Familienabenteuer mit richtig gefährlichen Elementen zu sitzen. Diese Nicolas Cage Unterhaltung macht den Film zu einem idealen Zeitvertreib. Negativ aufgefallen sind die Spezialeffekte. Und das schlägt bei einem Jurassic Park/World Film natürlich besonders bitter auf. Eine Explosionsszene mit einem Dino erinnert an alte Filme wie King Kong und ist einfach grottenschlecht. Der Film enthält natürlich auch das Übliche: ein Kind, ein Pärchen, ein Bösewicht, ein paar Dinos und Forscher. Mehr gibt es nicht zu sagen. Also Freunde der seichten Unterhaltung: Nichts wie ab ins Kino!
7/10 Punkten
+ gesellschaftskritisch
– unrunde Story
– unspektakulär
Ein Horrorfilm mit mehr Gesellschaftskritik als Horror und einem verkappten Helden, der im Finale zu Rambo mutiert. Sicher, die grundsätzliche Idee des Filmes ist ganz interessant: Ein Tag im Jahr, an dem alles erlaubt ist. Doch der Prequel bleibt deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. So liefert der Film hier ein paar Ballerszenen und dort ein bisschen Ghettodreh. Letztlich bleibt es aber ein relativ seichtes Abenteuer. Dabei zeigen sich durchaus Ansätze für einen richtigen Kassenschlager: Teddys, die zu Bomben werden oder die kritische Darstellung der “Bösen” als Nazi-Truppen oder Ku-Klux-Klan beispielsweise. Vielleicht liegt es an dem allzu offensichtlichen Spiel mit Gut und Böse, vielleicht aber auch am sinnlosen Umherirren der Hauptdarsteller, aber irgendwie vermag der Streifen nicht zu überzeugen. Er wirkt an vielen Stellen zu zweidimensional und lässt einiges an Möglichkeiten ungenutzt liegen. Schade.
5/10 Punkten
+ Story
+ Action
+Kamera
– weniger Sprüche
Deadpool 2 will nicht mehr und nicht weniger als ein Familienfilm sein. Mit jeder Menge Action, noch mehr Brutalität und jeder Menge Blut gelingt das den Machern auch fast. Zumindest für Familienmitglieder ab 16 Jahren kann der Streifen empfohlen werden. Eine gute Story, die aus dem derzeitigen Actionmoviebrei hervorsticht, und gute schauspielerische Leistungen transportieren das Filmerlebnis richtig gut über die Leinwand in den Kinosessel hinein. Die sehr gute Kameraführung, die man schon aus dem ersten Teil kennt, kommt auch bei dem zweiten Teil mit dem klangvollen und herrlich einfachen Titel “Deadpool 2” zur Geltung. So einfach wie der Titel sind auch die derben Sprüche und das 2D-Format, das dem Filmvergnügen keinen Abbruch tut. Viele Anspielungen verlangen dem Zuschauer jedoch einiges an Hintergrundwissen ab, oder machen “googeln” erforderlich.
8/10 Punkten
+ gute Schauspieler
+ Kamera
+ Star Wars Elemente
– Schnitte
– Filmfärbung
– 3D
Der Film bietet, was der Titel verspricht: Ein Spin-Off über Han Solo im Star Wars Universum. Die Schauspieler liefern ein schlüssiges Bild ab, die Star Wars typischen Elemente werden in dem Film verwurstet und auch die Atmosphäre katapultiert den Zuschauer in die Star Wars Welt. Es gibt jede Menge Anspielungen und Andeutungen auf die Episoden, der Film spielt zwischen Episode 3 und 4 aber noch vor dem letzten Spin-Off Rogue One. Die Story erinnert ein bisschen an die Wirren aus Fluch der Karibik. Freund oder Feind, wer hintergeht wen wie oft? Doch bis der Film Fahrt aufnimmt, dauert es eine ganze Weile. Der Anfang erinnert eher an einen Action-Thriller, hat wenig von Star Wars und ist modern düster eingefärbt. Auch die Schnitte und Übergänge der Szenen wären mit einem Touch Retro besser bedient gewesen. Wo letztlich die riesigen Produktionskosten geblieben sind, erfährt der Zuschauer nicht. Dennoch ein unterhaltsamer Film, den man in 2D genießen sollte, da es trotz enormen Budgets nicht für tolle 3D-Effekte gereicht zu haben scheint.
7/10 Punkten
+ breiter Ritt durchs Marvel-Universum
+ Soundeffekte
+ kein Standardende
– 3D
– Story
Willkommen im Marvel-Universum oder: Wie man sämtliche Filme eines Produktionsstudios zusammenflickt. Und in diesem Universum sollte man sich als Zuschauer gut auskennen, sonst versteht man nichts. Somit eignet sich der im Übrigen eher schwache Streifen nur für eingefleischte Fans. Freuen kann man sich über den Auftritt der Guardians of the Galaxy, durch die der Film zumindest einen Funken Witz erhält. Das Endzeitthema “Überbevölkerung” ist nunmehr auch bei den Avengers angekommen und wirkt – wie die gesamte Story – ausgelutscht. Hinzu kommt ein außerordentlich schlechtes 3D. Positiv aufgefallen sind hingegen die guten Soundeffekte. Die Stärken liegen am ungewöhnlichen Ende des Films. Wer zweieinhalb Stunden größere und kleinere Scharmützel über sich ergehen lässt, den erwartet zwar kein großes Finale – aber eine Überraschung mit vielen weiteren Fragezeichen. Insgesamt scheinen die Macher diesmal etwas weit über das Ziel hinausgeschossen zu sein.
6/10 Punkten
+ klassische Westernaufmachung
+ Tiefgang
+ gute Kamera
– Längen
Mit “Feinde – Hostiles” ist der klassische Western zurück im Kino. Wer sich nach Indianern, dem weißen Mann und dem Fernsehgefühl verregneter Sonntage sehnt, der wird hier seine Erfüllung finden. Insbesondere die klassische Aufmachung, die gekonnte Kameraführung und das Szenenbild schaffen ein altbekanntes Westernfeeling. Den Gegenpunkt setzt Scott Cooper mit brutalen Szenen, Mord und Totschlag, Gewissensbissen, Überlebenskampf und der Frage nach dem Sinn und Unsinn des Ganzen. Dabei verlässt der Film die Grenzen früherer Schwarz-Weiß-Zeichnungen. Gut und Böse wird zu einem Grau, dass sich auf die Seele niederschlägt – auch beim Zuschauer. Wie ein guter Western zieht sich der Streifen etwas und hat unangenehme Längen. Christian Bale gibt einen wunderbaren Westernhelden und zugleich den besseren “The Revenant”. Wer Westernfilme mit Tiefgang mag, wird hier sicher fündig. Am Ende bleibt nur die Frage, ob der Film vielleicht ein wenig zu viel will.
7/10 Punkten
+ gute Kamera
+ Schauspieler
+ harte Bilder in SW
– gegen Ende knapp
“Der Hauptmann” ist ein Film, der sicher bis ins Mark aufschrecken lässt. Die durchweg spannungsgeladene, von Brutalität und Gräuel nur so strotzende Verfilmung gewährt dem Zuschauer einen tiefen Einblick in die düstersten Abgründe des Menschen. Das Blut gefriert in den Adern und auch das kunstvoll und sicher eingesetzte Schwarz-Weiß des Films vermag den Schrecken kaum zu mildern. Die Geschichte basiert, kaum vorstellbar, auf einer realen Vorlage und kann als grausame Steigerung des Hauptmanns von Köpenick gelten. Unvorstellbar, eindrucksvoll, bedrückend und beängstigend sind die Worte, die bei dieser Verfilmung wohl im Raum stehen. Das Thema ist schwer, gleichwohl muss man die Umsetzung und Darstellung loben. Kein Streifen für schwache Gemüter und doch so wichtig, ein Antikriegsfilm, wie es besser kaum geht. Nur das Ende kommt, nach langer und gelungener Einleitung, recht unerwartet und schnell. Lenkt aber den Fokus auf die Entwicklung und das Grauen, weg von den Folgen. Der Abspann schafft es, die Abgründe in die Gegenwart zu holen.
8/10 Punkten