(3) Der kleine Kalli – im Einkaufsparadies Kaufland

(3) Der kleine Kalli – im Einkaufsparadies Kaufland

Es ist Samstag Abend kurz vor 22.00 Uhr und die Mitarbeiter des Kauflandes Ober-Hintertupfingen räumen bereits die Angebote, die sie am Morgen lieblos auf Europaletten vor der Eingangstür platziert hatten, ein. Kalli, der die letzten Erledigungen für Sonntag machen muss (Fertigpizza und 20 Dosen Red Bull), sucht verzweifelt einen freien EKW (Einkaufswagen). Weil er, wie alle anderen Kauflandkunden, nicht bereit ist, einen etwas weiter entfernten EKW-Spender zu benutzen, verharrt Kalli mit einem Einkaufschip, den er immer am Schlüsselbund trägt, um im Falle eines Falles nicht einen Euro parat halten zu müssen, mehrere ärgerliche Minuten vor dem leeren EKW-Parkplatz neben der Eingangstür.
Drinnen im Supermarkt findet sich der kleine Kalli schnell zurecht. Den Weg zur Tiefkühltruhe kennt er im Schlaf und auch der Griff ins Red Bull Regal ist pure Routine. Im Kassenbereich angekommen, sucht sich Kalli die kürzeste Schlange, mit einer vorgelagerten Kasse und fertig ausgebildeter Kassiererin sowie möglichst wenigen Rentnern aus. Mangels Schnellkasse dauert es dennoch bis 22.00 Uhr bis Kalli seine Artikel auf das Förderband legen kann. Mit dem Toplerone-Warentrenner grenzt Kalli seinen Einkauf von dem Salatdressing und Gemüseberg der Kundin vor ihm ab. Doch auch an der perfekten Kasse passieren Dinge, die man als kundiger Kunde, wie Kalli einer ist, nicht vorhersehen kann. Und so lässt der Stornoruf nach einem Manager an Kasse drei nicht lange auf sich warten. Nachdem ein Manager-Kollege das Einräumen der Regale unterbrochen hat, um die Kasse mit der Eingabe des Codes „1234“ zu entsperren, kann es weitergehen. Kann. Denn da wäre noch die etwas ältere Dame, die versucht, ihren Maracuja-Joghurt passend zu bezahlen. Nach mehreren Minuten schüttet die Frau den gesamten Portmonaieinhalt auf den Kassenbereich, der mit dem sinnigen Hinweis „hier keine EC-Karten ablegen“ gekennzeichnet ist mit den Worten „ach, schauen Sie mal selbst“. Letztlich passt es doch nicht und sie muss mit einem 500 Euroschein bezahlen. Als klein Kalli endlich an der Reihe ist, lässt er es sich nicht nehmen, seinen Betrag mit Karte zu bezahlen, um die Nachfrage der Kassiererin „4 Cent klein vielleicht?“ zu vermeiden. „Ihre Geheimzahl und mit Grün bitte bestätigen“, leiert es nur monoton.
Kalli schnappt sich seinen Einkauf, eilt noch schnell zum Bäcker im Eingangsbereich und bestellt, obwohl er fünf Brötchen möchte, geschickter Weise nur vier. Denn Kalli weiß, „eins mehr ist heute im Angebot“. Den Einkauf im Auto verstaut, parkt Kalli noch schnell den EKW im EKW-Spender ganz am anderen Ende des Kauflandparkplatzes und denkt sich: „das nächste Mal gehe ich sonntags zur Tanke!“

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