+ überzeugender Hallervorden
+ Sensibilisierung für das Thema Demenz
– langatmig
– teilweise überladen
Trotz aller guten Ansätze, dieser Film kann nicht leugnen, dass er ein Schweigerfilm ist. Angefangen bei schwülstigen Szenen über typisch deutsche Kömödienelemente bietet dieser Film alles, was zu einem Schweigerstreifen gehört, inklusive nuschelnder Familienmitglieder in der Hauptrolle. Beispiel gefällig: Die Protagonisten heißen Tilda und Armandus anstatt Anna und Herbert. Und auch der Preis für die schwächste Schauspielleistung geht an Herrn Schweiger, wobei er in puncto Nuscheln von seiner Tochter Emma übertroffen wird. Ein Film mit Höhen und Tiefen. Neben lustigen und gut gezeichneten Momenten, zieht sich der Plot stellenweise wie Kaugummi. Die Story hätte noch deutlicher herausgearbeitet werden können und auf die ein oder andere Rückblende sowie Handlungserklärung hätte man auch besser verzichtet. Aber der Film hat auch seine guten Seiten. Ein überragender Hallervorden spielt äußerst authentisch und hingebungsvoll einen Dementen Opa und lässt den Zuschauer mitfühlen und mitachen. Ein erstaunlich gelungener Ansatz, das Thema Demenz zu thematisieren und in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Auch wenn Räumlichkeiten, Züge, Altenheim und Familienfeste eindeutig der Vorstellung eines Herrn Schweigers entsprungen sind und mit dem realen Leben der meisten Menschen nichts gemein haben dürfte, so gelingt es dem Film dennoch, zumindest ansatzweise, sowohl die Probleme als auch die schönen Seiten der Demenzerkrankten aufzuzeigen.
Dank Hallervordens herausragender Leistung
5/10 Punkte