(54) Der kleine Kalli – mit fremden Federn

(54) Der kleine Kalli – mit fremden Federn

Der kleine Kalli ist schon ein komischer Vogel. Schon zu Schulzeiten fiel er negativ bei seinen Klassenkameraden auf. Es war aber auch besonders dreist von ihm, die Schulaufgaben erst beim Nachbarn abzuschreiben, um sich anschließend zu melden, diese vorzutragen und eine gute Note zu kassieren. Doch mit der Zeit entwickelt der kleine Kalli noch mehr Ideen, wie er die Sachen der anderen vermarkten kann. So geht er seit kurzem nur noch mit Hut in die Stadt. Trifft er auf einen Straßenmusiker mit Publikum, so wartet er das Ende der Darbietung ab, zieht seinen Hut und geht dankend nickend durch die Reihen der Zuschauer. Bei den Straßenkünstlern ist Kalli nicht sonderlich beliebt, dafür bei den Toilettenfrauen der Stadt, diesen kippt der kleine Kalli die Tageseinnahmen auf ihren Teller und dankt dabei für die wertvolle, wenn auch beschissene Arbeit, die sie für die Gesellschaft leisten. Gleichzeitig ermöglicht er vielen Passanten die kostenlose Verrichtung der Notdurft auf den ungeputzten Toiletten. Manchmal geht der kleine Kalli selbst auf eine solche öffentliche Toilette mit „Türstehern“, dann pupst er vergnügt, dreht sich zum Nebenmann um und sagt: „Machen Sie sich nichts draus, ist mir auch schonmal passiert.“ Dann stolziert er ohne zu zahlen an der freundlich winkenden Putzfrau vorbei und erfreut sich an den verwunderten Blicken der zahlenden Gäste.

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