+ Hauptdarsteller
+ Idee
– Zuschauer wird allein gelassen
Die Idee, eine „zweite Reihe Geschichte“ zu beleuchten, ist durchaus gelungen. In den Wirren des Film, bei dem der Zuschauer nach Ordnung ringt, geht es um Pressefreiheit, Frauen in Machtpositionen und Verantwortung. Die Hauptdarstellerin spielt souverän und oscarreif. Es gelingt ihr, die Zerrissenheit und Gewissenskonflikte ohne viele Worte auf die Leinwand zu bringen. Der eigentliche Skandal über den Vietnamkonflikt bleibt dezent im Hintergrund und liefert nur die Rahmenhandlung. Der Zuschauer erhält einen wunderbaren Einblick in Männerwelten, Verbindungen von Medienwelt und Politik sowie Einflussnahmen und Machtkämpfe. Dem Film gelingt es, Spannung aufzubauen und zu halten, wo eigentlich gar keine Spannung ist. Gegen Ende hin, will der Film dann etwas zu viel. Nach dem Gerichtsprozess am Ende, tritt die Verlegerin wieder wunderbar in die „zweite Reihe“ zurück, läuft jedoch – fernab des Medienrummels der Mitbewerber – aus dem Gerichtsgebäude und wird nur von Frauen beachtet. Doch abgesehen von diesen kleinen Übertreibungen überzeugt der sonst sehr dezente Film durchaus.
7/10 Punkte