Von Kreuzzügen hatte der kleine Kalli schon gehört, aber das mit den Schiffen war ihm neu. „Die Kirche hat einfach überall ihre Finger drin“, dachte sich der kleine Kalli. Von Genua einmal rund um den Stiefel bis nach Venedig sollte die Fahrt auf den AIDA-Diskokutter gehen. Und dabei lockte schon das Prospekt mit allerlei Spiel und Spaß für Groß und Klein. Der richtige Golfabschlag mit hartgepressten Fischfuttergolfbällen war zwar für Erwachsene gedacht, aber das Prinzip ließe sich sicherlich auch auf die Minigolfanlage an Deck übertragen. Als die Reise losging, da wusste der kleine Kalli noch nicht, dass „Kabine“ ein anderes Wort für „Räuberhöhle“ ist. Von Tiersendungen wusste er, dass bei Transporten ein Mindestraum zur Verfügung stehen muss. Von diesen Regeln hatte die Kreuzfahrtgesellschaft wohl noch nichts gehört. Aber beeindruckend war der Dampfer trotzdem. So viel Essen und so lange Gänge waren für Kalli absolute Neuheiten. Die Zeit auf See ging schnell vorüber. Dank Kegelbahn, Zoo und Einkaufsmeile war der Urlaub auf dem Wasser ein Erlebnis. Die Landgänge fand der kleine Kalli besonders interessant. Hier musste jeder Passagier sich eine lustige, tellergroße Zahl auf seine Brust kleben, damit niemand verloren geht. Wobei das ohnehin schwierig gewesen wäre, da alle Touristen an den Tempelanlagen und Stränden von den Kreuzfahrtschiffen kamen und am Ende des Tages allesamt wieder in die bereitstehenden Busse verstaut wurden. Kurz vor Ende der Reise machte der kleine Kalli noch Bekanntschaft mit dem Bordpfarrer, der ihm den Segen für die Heimreise spendete. „Ein Kirchenschiff also…“, dachte sich Kalli und machte sich auf die Reise ins gelobte Heimatland.