(60) Der kleine Kalli – im digitalen Lockdown

(60) Der kleine Kalli – im digitalen Lockdown

Die Corona-Pandemie hat die große Welt fest im Griff und trifft die Kleinsten, so auch den kleinen Kalli, ganz besonders hart. Nicht etwa, dass der kleine Kalli die Aktivitäten an der frischen Luft oder gar Partys vermissen würde. Nein, es ist vielmehr der Umstand, dass seine beiden berufstätigen Eltern nunmehr den ganzen Tag im homeoffice sitzen und an der Bandbreite knappern. Kein Kind kann so gescheit Fortnite zocken. Dabei ist Kalli als Landkind ohnehin schon mit einem DSL-light Anschluss gestraft. Der Lockdown fördert nun das ganze Ausmaß der digitalen Katastrophe zu Tage. Wenn seine Eltern Videokonferenzen haben, wird dem kleinen Kalli eiskalt der Stecker gezogen. Lockdown ohne Internet, das ist wohl der Super-GAU. Dabei ist es eigentlich Kalli, der als Systemadministrator zuhause die Router-Zügel in der Hand hält und seinen Eltern die VPN-Verbindung gängig macht, bevor er sich in Minecraft zurückzieht. In der Tat, stellt Kalli fest, hier werden einer ganzen Generation die Entwicklungsmöglichkeiten geraubt. Wie sonst soll er seinen Hexenmeister in World of Warcraft jemals über Level 30 bringen, wenn er ständig auf dem digitalen Abstellgleis auf die nächste Internetverbindung warten muss? Aus purer Langeweile hat Kalli den Dachboden aufgeräumt und eine alte CD in einem Pappschuber mit der Aufschrift „500 Stunden Gratis-Internet – AOL) gefunden. Was müssen das für tolle Zeiten gewesen sein, als sich noch nicht alle im world wide web rumgetrieben haben…

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