(58) Der kleine Kalli – Eieiei!

(58) Der kleine Kalli – Eieiei!

Der kleine Kalli freut sich wie ein kleines Kind auf das nahende Osterfest. Das liegt zum einen daran, dass er klein ist, zum anderen daran, dass er eben noch ein Kind ist – zumindest im Geiste. Wie alle Männer wird auch der kleine Kalli nie erwachsen. Und so begibt er sich, nach alter Väter Sitte, zu Ostern auf Eiersuche. Schon sein Großvater hatte bis zum Schluss, also bis zu seinem Tod, die bunten Hennenlegeerzeugnisse gesucht. Und die Großmutter sagte noch an seinem offenen Grab: „Das Ei haste Dir aber selbst gelegt!“ Zugegeben die Eiersuche wurde mit zunehmendem Alter nicht einfacher, aber durchaus spannender. Das mag an der fortschreitenden Demenz gelegen haben, aber auch an der Schusseligkeit. Während die Demenz dafür sorgte, dass 3 Eier für stundenlanges Suchvergnügen vollkommen ausreichten, da die gefundenen Eier immer wieder erneut versteckt werden konnten, verhinderte die Schusseligkeit, dass dieser Effekt ein kostengünstiges Ostervergnügen bescherte. So trat der Großpapa immer häufiger auf Eier drauf oder versteckte die Eier selbst noch besser als die Oma. Nicht selten fand Kalli zu Weihnachten ein Osterei an Stelle des Jesukindes in der Krippe liegen. Doch die Freude an der Suche und das Strahlen in den Augen hatte der Großvater nie verloren. Und wie die Eierfarbe so hat dieses kleine Alltagsglück wohl auf den kleinen Kalli abgefärbt.

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