Filmkritiken

Bonkos‘ Bild des Tages:

urban-camping Foto: bonkos.de

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Der neue Trend für den Sommer nennt sich „urban-camping“. In Würzburg haben bereits einige Pioniere ihre Zelte aufgeschlagen.

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(33) Der kleine Kalli – hat sich verwählt

Sonntag ist Wahltag. Der kleine Kalli ist schon ganz aufgeregt. Zum ersten Mal in seinem Leben darf er wählen. Seine Mutter hat ihm zwei Hemden hingelegt und Kalli darf sich zwischen dem roten und dem gelbem Hemd entscheiden. Immerhin ist heute auch Gemeindewahl und Kalli darf mit seinem Vater ins Wahllokal. So viele Wahlen an einem Tag überfordern den kleinen Mann dann doch etwas. Mit gelbem Hemd geht es zur Stimmabgabe. Im Wahlraum 303 angekommen, werden Kalli und sein Vater von den Wahlhelfern freundlich begrüßt. Aus einer Wahlkabine ertönt die Aufforderung:“Sag mal einer Stopp!“ Ein anderer Mann stellt fest, dass heute einer der wenigen Tage im Jahr ist, an dem die Nachrichten die Bürger mit dem dämlichen Spruch „wenn Sonntag Wahl wäre“ verschonen. Kallis Vater erhält gegen Angabe seiner Anschrift, Wählernummer und Schuhgröße die Wahlunterlagen und zieht sich in eine der Kabinen zurück. Mit gespitztem Bleistift kreuzt er wild drauf los. Kalli ist begeistert von so vielen Kreuzen und fängt lauthals an zu singen. Sein Vater wirft ihm einen ernsten Blick zu und mahnt den kleinen Sänger sich zu benehmen. Und dann ist es passiert. Ein Kreuz zu viel. Kallis Vater ist außer sich. „Scheiße, jetzt habe ich mich verwählt!“ Ein Wahlhelfer entgegnet witzelnd: „Keine Sorge, das passiert den meisten, nur den wenigsten fällt es auch auf.“ Nur gut, dass die Kreuze nur mit Bleistift gesetzt waren, so konnte der Wahlfehler schnell mit dem im Wahlraum bereit liegenden Radiergummi behoben werden. Nach der Wahl geht es in die Wirtschaft. Kalli bekommt eine Portion Pommes spendiert und kleckert prompt sein gelbes Hemd mit Ketchup voll. Und sein Vater stellt grinsend fest: „Na Kalli, da hast du dich wohl auch verwählt.“

Bonkos‘ Reisebericht:

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was verzählen. So erging es auch zwei jungen Männern aus Franken. Wie aus einer Mitfahrgelegenheit eine abenteuerliche Busreise wurde, erfahren Sie auf f1rstlife.de

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(32) Der kleine Kalli – als Heiliger

Es ist bereits Februar und der kleine Kalli geht mit mehreren Einkausfüten bewaffnet in Richtung Kirche. Früher wurde das Dreikönigsfest noch am 6. Januar gefeiert, inzwischen hat man die Sammelaktion auf einen Sonntag im Februar verschoben, da sich bis dahin die  Geldbeutel vom Weihnachtsgeschäft erholt haben und die meisten Rechnungen beglichen sind. In der Sakristei wird der kleine Kalli zusammen mit zahlreichen anderen Kindern in Könige verwandelt. Neuerdings gibt es auch Königinnen und die Kinder kommen nicht nur aus dem Abendland, sondern auch aus den Neuen Bundesländern. Wichtig ist Kalli vor allem, nicht den Kürzeren beim Schminkknobeln zu ziehen. Die Kinder sind danach entweder „angepisst“ oder ärgern sich „schwarz“. Kalli hat dieses Mal Glück und darf den Stern tragen. Da er nicht der schnellste ist, folgt der Stern dieses Jahr eben den Königen. Zu allem Überfluss gibt es an der ersten Haustür Texthänger. Und so stellen sich die anderen der älteren Dame mit Kasper, Mehlohr und Waldemar vor. Die Dame interessiert sich ohnehin mehr für die Familienzugehörigkeit der Kinder und entlohnt die Auskünfte durch das Befüllen der mitgeführten Spardose. Bei der Verabschiedung fällt dem kleinen Kalli auf, dass das Schlitzohr Mehlohr als waschechter Bayernfan „B+M+W“ über die Türe geschrieben hat. Und so steht für Kalli fest: Nächstes Jahr lass ich mich freiwillig anmalen, um unerkannt zu bleiben.

Bonkos‘ kurze Filmkritik zu „Deadpool“:

+ Kamera
+ Sprüche
+ ideenreich
– zu vulgäre Sprache

Ein Liebesfilm wie aus der Feder von Terminator. Dabei besteht der Inhalt hauptsächlich aus guten Actionszenen und derben, lustigen Sprüchen. Ein Antisuperheld im Schönheitswahn. Ein Film mit sehr vulgärem Grundton und „Message“. Besonders gelungen ist der Aufzug der Story und das Spiel auf der Metaebene. Absolutes Highlight sind der Vorspann und die Anfangsszenen, hier Punkten Regie und Kamera. Der Film startet extrem stark, lässt aber zum Ende hin etwas nach. Ein toller Film – nicht nur für Marvel Fans.
8/10 Punkten

Maut-Buch auf dem Weg nach Brüssel

Sonneborn_SignierungDer Europapolitiker Martin Sonneborn (MdEP) hat am vergangenen Freitag das Buch über die Vereinbarkeit der sogenannten Pkw-Maut mit dem Recht der Europäischen Union entgegengenommen. Sonneborn ist Abgeordnerter der Partei DIE PARTEI im EU-Parlament und machte im Rahmen der Veranstaltung „Krawall und Satire“ in Würzburg halt. Damit ist das Buch nunmehr offiziell in Brüssel angekommen und kann bei den weiteren Schritten Beachtung finden.

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(31) Der kleine Kalli – bekommt keine Extrawurst

Seit der kleine Kalli erfahren hat, dass dem Käufer per Gesetz ein Widerrufsrecht nur bei Fernabsatzverträgen zusteht, wenn dieser Verbraucher ist, gibt der kleine Kalli sein gesamtes Taschengeld (4 € im Monat) nur noch online aus. Dabei übersteigen die Versandkosten leider das Taschengeldbudget so sehr, dass Kalli sich für 2 € im Monat für Amazon Prime anmelden musste. Immerhin kommen Lutscher und Sammelkarten nun oftmals schon am nächsten Tag bei ihm Zuhause an. Und sollte es doch einmal Probleme geben, hilft der Kundendienst. Neuerdings kommt das Kaugummi, welches Kallis Freunde umständlich am Kiosk nebenan kaufen, im praktischen und günstigen Sparabo zu ihm. Kallis Eltern waren begeistert, dass Kalli nun viel mehr Überblick über seine Finanzen hat, die er mit der Taschengeldapp verwaltet und haben auch sofort eingesehen, dass das teuere Tablet eine notwendige Voraussetzung ist, um am digitalen Einkaufserlebnis überhaupt teilnehmen zu können. Nur eine Sache stört den kleinen Kalli am Einkauf 2.0 gewaltig: Es gibt keine Extrawurst. Ein Problem, dass vegetarische Kinder sicher kalt lässt, doch Kalli vermisst sie, die zusätzliche Scheibe Gesichtswurst.

Bonkos‘ kurze Filmkritik zu „The Hateful 8“:

+ gute Idee
+/- typischer Tarantino
– Filmmusik
– Geräuschkulisse

Ein Quentin Tarantino Film wie er im Drehbuch steht. Wer schrullige Dialoge a la Pulp Fiction und Splatter a la Kill Bill bei Django vermisst hat, für den bietet sich mit The Hateful 8 die perfekte Mischung an. Ein Western-Kammerstück mit interessanten Akteuren und irren Szenen. Hart, eiskalt und trotz 168 Minuten Laufzeit nicht langweilig. Keinesfalls für schwache Nerven und mithin eher etwas für Tarantino-Fans. Der Film lässt nicht nur Tote und Verletzte zurück, sondern auch den durchgerüttelten Kinobesucher. Trotz Kammerstück überzeugen die Bilder (wenngleich es so scheint als habe man Requisiten von Django verwendet). Die Tonspur hingegen fällt zwar realistisch aus, nervt aber auf Dauer.
8/10 Punkte

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(30) Der kleine Kalli – im world wide web

Es war schon da als Kalli geboren wurde. Er ist mit ihm aufgewachsen wie mit Autos, Strom und Licht. Das world wide web umgibt den kleinen Kalli in allen Lebenslagen. Wo Kallis Eltern früher den Wecker neben dem Bett stehen hatten, liegt heute das Smartphone und übernimmt nicht nur das Wecken sondern zeichnet Kallis Schlafphasen auf – ein nützliches Gimmick, so nennt der kleine Kalli unnütze Dinge. Dabei gab es auch lange vor der Entdeckung des Internets lustige Gimmicks. Zumeist aus Plastik hergestellt, bereicherten diese Dreingaben Yps-Hefte und Kornflakepackungen. Aber vorbei sind die Zeiten als AOL uns mit CDs überhäufte. Unter dem Wandel des digitalen Neulands leidet, so vermuten es zumindest Kallis Eltern, insbesondere Kallis Sprache. So sollen Programme (neudeutsch Apps) wie WhatsApp – trotz Autokorrektur des Smartphones – die Rechtschreibung blockieren. Und nicht zuletzt der Einfluss der sozialen Netzwerke wirkt sich auf Kallis Sprechweise aus. So läuft der Erzählkreis in Kallis Kindergarten schon nach dem Muster „mein Wochenende verlief eigentlich ruhig, doch was dann geschah, war unglaublich…“ ab. Als der kleine Kalli allerdings anfing und „Ekelbilder“ vom Mittagessen auf Instagram zu verbreiten, ziehen Kallis Eltern, die noch zu der Generation der „www“-Eingeber in der Browserzeile gehören, die Notbremse und kündigen ganz analog den Internetzugang.

Neuerscheinung

Foto: die-maut.de

Foto: die-maut.de

Mein neues Buch „Die Vereinbarkeit der sogenannten Pkw-Maut mit dem Recht der Europäischen Union“ ist im Ergon-Verlag erschienen und ab sofort im Handel erhältlich.
Darin werden die wesentlichen Fragen der Europarechtskonformität der deutschen Ausgestaltung der Pkw-Maut geklärt. Herausgegeben von der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg bietet das Werk einen umfassenden Blick auf die rechtlichen Aspekte der Infrastrukturabgabe und zeigt Schwachstellen der verabschiedeten Gesetze auf.

Foto: die-maut.de

Foto: die-maut.de

 

 

 

 

 

 

 

Alle Informationen zum Buch finden Sie unter: www.die-maut.de

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Bonkos’ kurze Filmkritik zu „The Revenant“:

– keine Handlung
– unlogisch/unrealistisch
– langweilig
+ Kamera

Was dieser Film soll, bleibt dem Zuschauer nach zähen 156 Minuten noch verborgen. Eine abgrundtiefschlechte Mischung aus Django, Huckleberry Finn, Wolfsblut, Pocahontas und Dokumentationsfilm. Die erste Szene erweckt zwar Hoffnung auf eine realistische Inszenierung eines Westernstreifens mit gutem Potential, aber das war es dann auch. In Sachen Brutalität und unrealer Darstellung stellt der Streifen „Die Passion Christi“ locker in den Schatten. DiCaprio als Hauptdarsteller hätte wunderbar von Til Schweiger ersetzt werden können, kriecht dieser doch 90 Prozent der Zeit stumm am Boden herum. Stumpfsinnige Gewalt ohne Botschaft, die James Wan (SAW) erblassen lassen würden. Wer Filmfehler sucht, der wird hier fündig. Kurz um: Man kann nur vor diesem Streifen warnen, der zu allem Überfluss die Zeit des geneigten Zuschauers stiehlt. Da helfen auch keine tollen Kameraeinstellungen von Ameisen drüber hinweg, der Film ist einfach nur schlecht.
02/10 Punkte

Bonkos’ kurze Filmkritik zu „Star Wars: Das Erwachen der Macht“:

+ gute Story
+ Spannung
+ Star Wars Flair
+ detailreich
+ witzig

Kann man die ohnehin schon extrem hohen Erwartungen an eine Star Wars-Fortsetzung übertreffen? Man kann. Jedenfalls schüttelt der Regisseur J.J. Abrams scheinbar mit Leichtigkeit einen mehr als würdigen Nachfolgefilm aus dem Ärmel. Der Film bietet im klassischen Star Wars Flair alles was das Fan-Herz begehrt. Nicht nur die liebevolle Aufmachung und die gut dosierte Action sondern insbesondere die guten Sprüche machen Episode 7 zu dem vielleicht besten Streifen in der Reihe. Das Erwachen der Macht knüpft inhaltlich wie optisch perfekt an die Klassiker an. Die Story bietet sehr viel Abwechslung und auch die Schauspieler überzeugen allesamt in ihren Rollen. Alte Bekannte und neue Figuren harmonieren bestens. Unbedingt anschauen (3D braucht’s nicht)!
10/10 Punkte