(29) Der kleine Kalli – und der Kaffee-to-go

(29) Der kleine Kalli – und der Kaffee-to-go

Während seines Praktikums im Hotel hat der kleine Kalli den gesamten Tiergarten Gottes kennengelernt. Von rüstigen Rentnern mit Ruhewunsch, wobei ebendiese zur Erfüllung selbigen lediglich das Hörgerät abschalten müssen, über Familien mit Animationswunsch, wobei diese Aufgabe im restlichen Jahr vom TV-Gerät übernommen wird, bis hin zu Welness-Fitness-Junkies, die auch im All-Inclusive-Urlaub nicht auf das Fitnessstudio verzichten können. Über die Sonderwünsche der Hotelgäste hat sich Kalli bereits am zweiten Tag nicht mehr gewundert. Während der eine Gast, weil er nicht einschlafen kann, nach der fehlenden Bibel auf dem Zimmer fragt, jagt der nächste damit Mücken. Das Vorhalten von Mon Chéri in den Sommermonaten zählt aber zu den weniger spektakulären Angeboten. Der kleine Kalli darf während seines Praktikums nicht nur erfahren, wie Menschen Hotelzimmer hinterlassen, sondern sich die Essgewohnheiten der Gäste studieren. Dabei fällt dem kleinen Kalli sehr schnell auf, dass die früheren Aufenthalte in Jugendherbergen die Hotelgäste wohl sehr geprägt haben. Immer wieder beobachtete Kalli, wie sich Gäste am Frühstücksbuffet Lunchpakete zusammenstellen. Da sowohl der Marketing- als auch der Küchenchef auf Kallis Vorschlag, Lunchpakete anzubieten, nur kopfschüttelnd reagierten, beschloss der kleine Kalli sich der Sache selbst anzunehmen. An seinem letzten Arbeitstag sah er einer rüstigen Rentnerin beim Verstauen unzähliger Fressalien vom Frühstücksbuffet in ihrer Handtasche zu. Als die Dame den Frühstücksraum verlassen wollte, wies sie der kleine Kalli, der schon mit einer Kaffeekanne am Ausgang auf sie wartete, darauf hin, dass sie ihren Kaffee-to-go vergessen hatte und schüttete den Kaffee in die Handtasche zu den anderen Leckereien.

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